Titelbild für das Einrichtungskonzept für ein Mini-Kinderzimmer. Das Bild zeigt das Zimmer von der Eingangstür aus gesehen. Links der Schreibtisch und ein Regal, geradeaus das Stauraumbett, und rechts an der Wand ein großer Spiegel

Einrichtungskonzept für ein Mini-Kinderzimmer

Ein Mini-Kinderzimmer mit nur 5,7 Quadratmetern einrichten? Das klingt erstmal nach einer echten Herausforderung – aber mit dem richtigen Konzept lässt sich auch auf kleinem Raum ein gemütlicher, funktionaler und liebevoller Rückzugsort gestalten. Ich stelle dir hier ein Einrichtungskonzept für ein Mini-Kinderzimmer vor, das ich für meine Kunden und ihre Tochter erstellt habe. Darin lernst du anhand eines konkreten Beispiels, wie du so ein kleines Zimmer mit Stauraumlösungen und passgenauen Möbeln optimal nutzen kannst.

Blick in das Zimmer von der Türe aus

Der Auftrag: Ein Mini-Kinderzimmer groß rausbringen

Für dieses Projekt hatte ich die spannende Aufgabe, ein Einrichtungskonzept für ein wirklich kleines Kinderzimmer mit nur 5,7 m² zu entwickeln. Die Familie hatte eine Wohnung gefunden, die insgesamt perfekt zu ihren Wünschen und ihrem Budget passte. Nur ein Haken gab es: Der einzig mögliche Raum für das Kinderzimmer war nicht nur winzig, sondern hatte auch einen eher komplizierten Grundriss.

Meine Aufgabe war es also, diesen Raum so zu gestalten, dass sich ihre Tochter darin rundum wohlfühlen kann – und zwar nicht nur jetzt, sondern idealerweise über die nächsten 15 Jahre hinweg. Die Möbel sollten möglichst lange genutzt werden können, und deshalb so ausgewählt und kombiniert sein, dass sich der Stil später problemlos an einen veränderten Geschmack anpassen lässt.

Der Grundriss

Schwarz-weißer Grundriss des Mini-Zimmers mit 5,7 m²

Das Zimmer hat einen unregelmäßigen Schnitt, deshalb ist eine durchdachte Gestaltung besonders wichtig

Hier der Grundriss mit der geplanten Einrichtung

Farbiger Grundriss des Mini-Zimmers mit 5,7 m²

Allgemeine Tipps

Wenn du ein Kinderzimmer einrichtest, lohnt es sich, nicht zu kindlich zu planen. Ein durchdachtes Grunddesign sorgt dafür, dass der Raum „mitwachsen“ kann. So brauchst du später nur die Deko zu verändern, statt alles neu zu machen. Besonders wichtig ist ausreichend Stauraum – am besten intelligent integriert.

Denke an unterschiedliche Lichtquellen: Nur eine Lampe mittig an der Decke wirkt oft etwas ungemütlich. Mehrere Lampen ermöglichen unterschiedliche Lichtstimmungen, schaffen eine wohnlichere Atmosphäre und setzen Akzente dort, wo Licht gebraucht wird.

Blick von der Decke des Zimmers aus von er Zimmertür in Richtung Bett
Blick von der Decke des Zimmers aus vom Fenster in Richtung Bett und Regal neben dem Bett
Blick von der Decke des Zimmers aus vom Bett Richtung Tür
Blick von der Decke des Zimmers aus vom Kopfteil des Betts in Richtung Fenster

Ein großer Spiegel ist ein echter Alleskönner: Er ist praktisch im Alltag, vergrößert den Raum visuell und bringt mehr Helligkeit ins Zimmer – besonders dann, wenn du ihn gegenüber dem Fenster anbringst.

Als Bodenbelag eignet sich Laminat hervorragend: In Kombination mit einem platzierten Teppich sieht er modern aus, und der Teppich lässt sich bei einem Stilwechsel leicht austauschen.


Styleboard für das Mini-Kinderzimmer mit Möbeln in weiß, rosa, Holzfarben, sowie einer gemusterten Tapete mit Blumen in rosa, weiß und grün auf hellblau-mint-farbenem Hintergrund
Styleboard für das Mini-Kinderzimmer

Farbkonzept: Kindgerecht aber nicht kindlich

  • Streiche die Wände links und rechts der Tür sowie an der Fensterseite in einem warmen Cremeton
  • Halte die Decke in einem sanften Weiß: Eine hellere Deckenfarbe öffnet den Raum visuell nach oben
  • Die Wand gegenüber der Tür und die rechte hintere Wand können eine Tapete in Pastelltönen wie Rosa und Mint erhalten
  • Möbel in einem soften Weiß halten und mit hellen Holzarten wie Eiche kombinieren
  • Rosa Accessoires setzen sanfte Farbakzente

Grundsätzlicher Sicherheitshinweis

Bevor du in die Wände bohrst, überprüfe immer mit einem Strom- und Kabeldetektor, ob dort Leitungen verlaufen.


Blick vom Kleiderschrank aus auf den Rest des Zimmers. Links der Schreibtisch, geradeaus an der gegenüber liegenden Wand das Bett, und rechts ein großer Spiegel

Stauraumbett: Praktisch und platzsparend

Ein Stauraumbett ist in einem kleinen Kinderzimmer ein echtes Must-have. Modelle wie das Ikea SLÄKT Kinderbett bieten gleich mehrere Vorteile: Stauraum, Schlafplatz und eine klare Raumstruktur.

Alternativ kannst du auch kreativ werden und selbst ein Bett bauen – zum Beispiel auf der Basis von Ikea Malm-Kommoden. So kannst du zuerst ein flaches, niedriges Bett nutzen – ideal für die Anfangszeit – und später die Kommoden als Unterbau verwenden. Das Bett wird dann ohne Beine auf die Kommoden aufgesetzt und in der gleichen Farbe wie die Kommoden lackiert – so wirkt es wie aus einem Guss.

Als Aufstiegshilfe eignet sich eine stabile Aufbewahrungsbox.

Ikea SLÄKT Kinderbett mit Stauraum

Ikea SLÄKT Kinderbett mit Stauraum

Selbst gebautes Stauraumbett auf einer Ikea Malm-Kommode und einem Ikea Vierer Kallax. Noch schöner wird es, wenn der Rahmen auch farblich passend zu den Kommoden gestrichen wird.

Selbst gebautes Stauraumbett auf einer Ikea Malm-Kommode und einem Ikea vierer Kallax

Regale: Stauraum bis unter die Decke

In kleinen Räumen zählt jeder Zentimeter. Nutze daher die gesamte Raumhöhe von 2,34 m aus – zum Beispiel mit einem tiefen Ikea Billy Regal (39 cm Tiefe) und passendem Aufsatz. Inklusive Aufsatz erreicht das Regal 2,37 m. Es ist ganz einfach von oben auf 2,33 m zu kürzen (kleiner Sicherheitsabstand, damit es auch wirklich passt, falls die Decke unregelmäßig ist).

Wichtig: Bitte immer von oben kürzen, nicht unten – sonst passt das Aufsatzteil nicht mehr richtig. Stattdessen von oben kürzen und ggf. kleben statt schrauben.

Ein offenes Regal kann schnell unruhig wirken, darum empfiehlt es sich, die Regale mindestens zum Teil mit Türen zu schließen (z. B. mit Ikea Oxberg Türen) oder mit schönen Aufbewahrungsboxen und Körben zu arbeiten.

Blick vom Fenster aus in Richtung Bett. Im Vordergrund ist der Schreibtisch erkennbar, der direkt am Fenster steht.

Dekorative Leisten für einen individuellen Look

  • Zierleisten an Ober- und Unterkante sorgen für mehr Charakter: Wenn dir die Ikea Billys stilistisch zu schlicht sind, kannst du einfach oben und unten eine dekorative (Decken-)Leiste aufkleben, um einen historisierenden Stil zu schaffen.
  • Auch Schranktüren kannst du mit Leisten aufwerten, damit sie weniger schlicht wirken
  • Da das Zimmer hohe Sockelleisten hat: Schneide die Aussparung des Regals unten an der Rückseite etwas höher aus, damit das Regal trotz der hohen Sockelleisten bündig an der Wand steht
Beispiel einer dekorativen Deckenleiste

Beispiel für eine dekorative Deckenleiste, die oben und unten am Regal befestigt werden kann.

Mit Hilfe einer Dekor-Leiste kann ein Regal oder Schrank einen nostalgischen und gleichzeitig modernen Look erhalten.

Beispiel einer dekorativen Leiste

Regale mit durchdachter Farbgestaltung

  • Farbkontraste können Tiefe erzeugen: Du kannst zum Beispiel ein weißes Regal verwenden und holzfarbene Regalböden ergänzen.
  • Wenn du die Regale farblich auf den Raum abstimmst, wirken sie weniger massiv. Du kannst die Regale komplett streichen. Alternativ kannst du auch einfach nur die Rückwand des Regals in Wandfarbe streichen oder mit passender Tapete bekleben – so fügt sich das Regal harmonisch ins Gesamtbild.

    Tipp: Wenn du häufiger den Stil ändern möchtest, befestige die Tapete auf der Rückwand des Regals mit doppelseitigem Klebeband – so lässt sie sich leichter wieder abnehmen.

Kleiderschrank: Kompakt und passgenau

Blick auf den Kleiderschrank neben der Zimmertür

Ein sinnvoll platzierter Kleiderschrank ist essenziell – am besten passt er links neben die Tür. Die gängigen 50 cm Tiefe wären theoretisch machbar, doch sie nehmen viel Raum ein. Außerdem ragt die Fensterbank auf 91 cm Höhe in den Raum – mit einem tiefen Schrank ließe sich die Tür dann kaum noch öffnen.

Die bessere Lösung: Ein kompakterer Schrank mit ca. 60 cm Breite und nur 42 cm Tiefe. Die Tür kann dann noch etwa 30 cm geöffnet werden – das reicht für die alltägliche Nutzung.

Einziger Nachteil: Kleidung kann nicht im 90°-Winkel aufgehängt werden, sondern muss flach eingehängt werden. Zum Glück lassen sich viele Kleidungsstücke aber auch liegend aufbewahren.

Eine Möglichkeit mit passenden Proportionen: Ikea SMÅSTAD / PLATSA (aber bitte beachte, dass der Korb nicht herausgezogen werden kann, da sich die Tür auf Grund des Fensterbretts nicht vollständig öffnen lässt)

Oder SMÅSTAD: Die Kleiderstange im unteren Bereich ermöglicht es dem Kind, selbst Kleidung aufzuhängen. Dafür sind weniger Schubladen vorhanden, aber die kannst du ggf. durch zusätzliche Einlegeböden in der oberen Hälfte ersetzen.

Auch hier lassen sich Zierleisten anbringen, die dem Schrank einen nostalgischen Look verleihen. Oder du findest ein schönes Vintage-Stück mit passenden Maßen – das wäre natürlich ideal!

Ikea SMÅSTAD / PLATSA Kinderkleiderschrank mit offenen Türen

Ikea SMÅSTAD / PLATSA Kinderkleiderschrank

Ikea SMÅSTAD Kleiderschrank

Ikea SMÅSTAD Kleiderschrank für Kinder mit offenen Türen

„Mitwachsender“ Schreibtisch

Am Anfang wird dein Kind vielleicht noch keinen eigenen Schreibtisch brauchen, aber irgendwann ist der Zeitpunkt da. Dann lohnt sich ein „mitwachsender“ Tisch, der sich flexibel anpassen lässt.

  • Die rechte Seite der Tischplatte ruht auf einem Regal mit höhenverstellbaren Böden (z. B. Ikea Billy)
  • Die linke Seite wird mit höhenverstellbaren Tischbeinen gestützt
  • Die vordere linke Ecke der Platte sollte möglichst abgerundet werden – das verhindert, dass man im Vorbeigehen aus Versehen daran hängen bleibt.
Blick auf den Schreibtisch. Die linke Seite des Tischs hat zwei Tischbeine, die rechte Seite liegt in einem Regal an der Wand. Die Rückwand des Regals ist mit der gleichen Tapete bezogen wie die Wand.
Blick auf den Schreibtisch

Ergänzend dazu:

  • Ein höhenverstellbarer Schreibtischstuhl sorgt für ergonomisches Sitzen
  • Eine Klemmlampe spart Platz auf dem Tisch und lässt sich flexibel ausrichten

Wenn später ein Monitor dazukommt: Dann kann die Tischplatte durch eine tiefere Platte ersetzt werden. Sie darf auch über das Regal hinausragen, da genug Platz bis zum Bett vorhanden ist. Alternativ kannst du eine klappbare Variante installieren, so dass sich der vordere Teil des Tischs herunterklappen lässt, wenn er gerade nicht benötigt wird.


Gemütliches Kinderbett mit zartem Baldachin, Lichterkette, und verschiedenen Kissen

Für kleine Träumerinnen: Ein Baldachin mit Lichterkette

Nicht zwingend notwendig, aber wunderschön: Ein luftiger Baldachin über dem Bett, kombiniert mit einer Lichterkette, schafft eine traumhafte Stimmung. Achte auf einen zarten, halbtransparenten Stoff: So wirkt alles leicht und verspielt, ohne den Raum optisch zu verkleinern.


Liebevolle Details, die den Unterschied machen

  • Nachttisch: Zwei einfache Bretter zwischen Regal und Bett bieten eine praktische Ablage
  • Leselampe: Direkt ans Regal montiert – so bleibt mehr Platz auf dem Nachttisch
  • Tür des Regals: Am besten so anschlagen, dass sie zur Wand öffnet – das bringt mehr Licht ins Regal und erleichtert den Zugriff
Detailansicht des Nachttischs, der eine Verbindung zwischen Bett und Regal darstellt.

Fazit: Ein Raum zum Wachsen und Wohlfühlen

Wie du siehst: Mit einem durchdachten Konzept lässt sich auch auf nur 5,7 m² ein Kinderzimmer gestalten, das nicht nur praktisch ist, sondern auch gemütlich, stilvoll und individuell.

Ich hoffe, du konntest aus dem Einrichtungskonzept für ein Mini-Kinderzimmer ein paar Ideen für dich mitnehmen, und wünsche die viel Spaß beim Einrichten und Gestalten!

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Draufsicht des Mini-Zimmers mit 5,7 m²
Und hier noch einmal die geplante Einrichtung in der Draufsicht