Homestory Wohnzimmer 1

Klein aber fein in München

Eine Tänzerin auf 26 Quadratmetern, kann das gut gehen? Es kann!
Ihre kleine aber sympathisch geschnittene Wohnung liegt zentral in der Münchner Innenstadt. Nur ein paar Straßen weiter fließt die Isar, deren Ufer sich ideal anbieten, um zu joggen, Fahrrad zu fahren, oder einfach nur in der Sonne zu entspannen. Für eine Tänzerin ist es aber auch sehr wichtig, zu Hause Choreografien entwickeln zu können. Also mussten große Spiegel her, wie man sie aus einem Tanzstudio kennt. Sie vergrößern den Raum auch optisch und reflektieren zudem das Tageslicht. Die ganze Wohnung ist eine gutes Beispiel dafür, wie man sich mit ein paar Tricks auf wenig Quadratmetern möglichst viel Raum schaffen kann.


Was gefällt dir an deiner Wohnung am besten?

Ach, ich liebe meine Wohnung einfach, sie ist so gut geschnitten. Dass im Wohn-Schlafbereich extra eine Nische für’s Bett vorhanden ist, finde ich sehr praktisch. Meinen Tisch stelle ich je nach Bedarf direkt ans Fenster oder mitten in den Raum. Er ist sowohl Schreibtisch als auch Esstisch – gerne sitze ich auch mit Freunden dort.

Was war dir bei der Einrichtung besonders wichtig?

Um mein Wohn-Schlafzimmer möglichst geräumig wirken zu lassen, habe ich alle großen Möbelstücke wie Bett, Schrank, Regal und Spiegel in weiß gewählt.

Kleinere Möbel sind in Kupfer oder Schwarz gehalten, und dann gibt es noch ein paar Farbtupfer wie meinen roten Hocker und eine mintfarbene Öllampe. Mir ist es auch sehr wichtig, viele Fotos von meinen Freunden um mich herum zu haben. Im Schlaf-Wohnbereich sind alle Fotos in Schwarzweiß, um den Raum schlicht zu halten. Im Flur habe ich meiner Fantasie dagegen freien Lauf gelassen: Die Wände dürfen glitzern und bunt sein. Denn wer sagt denn, dass man in einer kleinen Wohnung nicht auch unterschiedliche Stile kombinieren kann?

Gibt es besondere Einbauten, mit denen du dir mehr Platz geschaffen hast?

Als wir das Bett aufgebaut haben, ist uns aufgefallen, dass es zwar von den Maßen her genau in die dafür vorgesehene Nische passt – nur leider verläuft entlang der Wand eine breite Leiste. Also haben wir das komplette Bett oben auf die Leiste gestellt und es zudem noch durch einen Unterbau aus Holz gestützt. Man muss sich nur zu helfen wissen…
Für mehr Platz hat das Bett außerdem zwei große Schubladen, die viel Stauraum bieten.

Meine Küche bzw. besser Küchennische ist sehr klein. Manche würden das als Nachteil sehen. Für mich ist es ein Vorteil, denn ich koche sowieso nicht gerne aufwändig. Den Platz in den Küchenschränken nutze ich optimal aus, indem ich Regaleinsätze verwende, so dass aus jedem Fach mehrere Etagen werden, die ich alle einzeln befüllen kann. Für mehr Licht habe ich zudem batteriebetriebene LED-Lampen auf die Unterseite der Oberschränke geklebt – so musste ich nicht extra ein Kabel verlegen.

Die großen Spiegel im Wohnzimmer brauche ich beim Tanzen, sie schaffen aber auch gleichzeitig mehr Raum und Licht. Ebenso habe ich innen an der Badezimmertür Klebespiegel angebracht, so dass das Bad größer wirkt.

Mit welchen Tricks schaffst du es, in einer kleinen Wohnung Ordnung zu halten?

Ich achte darauf, möglichst viele Gegenstände in Kisten aufzubewahren – zu viel frei herumliegende Dinge wirken schnell unordentlich. Deshalb habe ich sehr viele Stoffboxen, Metalldosen, Drahtkörbe, Metalleimer, Holzkisten, Pappboxen, usw. Alles, was sich irgendwie befüllen lässt, verwende ich: Plastikflaschen sammele ich zum Beispiel in einem großen Jutesack, in dem Amazon größere Geschenke verschickt.

Es ist mir wichtig, jeden Gegenstand in meiner Wohnung bewusst auszuwählen. Was ich nicht verwende, kommt weg. Jedes Ding, das ich behalte, muss mir auch gefallen. Eine Freundin hat mir zum Beispiel Glitzer-Spülschwämme aus Japan mitgebracht. Meine Salz- und Pfefferstreuer sind Feenstäbe. Um manche nicht so schönen Gegenstände kommt man jedoch leider nicht drumherum, da hilft dann nur kreativ sein: Kochsalz hält ja zum Beispiel sehr lange, und die gelbe Packung sah einfach nicht schön aus. Also habe ich sie mit Silberfolie beklebt. Auch die Ikea-Küchenleisten und Behälter sind leider mehr praktisch als schön, von daher dekoriere ich sie mit coolen Magneten. Sehr gerne mag ich zum Beispiel Fotomagnete von cheerz  – da kann man sich Magnete als Polaroids selber drucken lassen.

Manchmal sind es auch Kleinigkeiten, die mehr Platz schaffen. Zum Beispiel mache ich bei meinem Staubsauger immer den Schlauch ab – beide Teile einzeln kann ich leichter verstauen. Ein guter Trick ist es auch, Schränke und Regale nie ganz an die Wand zu stellen, sondern immer eine Nische dahinter frei zu lassen, in der man Dinge verstecken kann: Bei mir sind es beispielsweise ein Zelt, nie gezündete Silvester-Raketen, Sonnenschirm, Bügelbrett, usw.

Welchen Gegenstand möchtest du in deiner Wohnung nicht missen?

Ganz besonders mag ich meine cremefarbene Hi-Fi-Combo von Marshall. Eine große Stereoanlage würde viel zu viel Platz weg nehmen. Aber eine kleine Retro-Anlage mit Bluetooth passt in jede noch so kleine Wohnung, und ist auch stilistisch viel spannender. Durch den Tragegurt kann ich sie sogar ganz einfach überall hin mitnehmen. Ich bin auch sehr froh, dass die Wohnung, obwohl sie so klein ist, eine Badewanne hat. Außerdem liebe ich es, immer frische Blumen in meiner Wohnung zu haben. Dafür habe ich eine dekorative Gin-Flasche zur Vase umfunktioniert.

K Ü C H E N Z E I L E – Salz- und Pfefferstreuer als Feenstab – wir sind verzaubert!

Hast du einen Einrichtungsgegenstand mit einer besonderen Geschichte?

Meinen roten Metallhocker – den habe ich einer Münchner Bar abgekauft. Alle fanden es witzig, als ich mit dem Barbesitzer über den Preis verhandelt habe. Erst wollte er ihn gar nicht verkaufen, aber ich konnte ihn überzeugen! Der perfekte Farbtupfer in meiner Wohnung, finde ich.

Wo kaufst du deine Möbel am liebsten?

In den Münchner Bars! 😉 Mal abgesehen davon bekomme ich immer wieder was von Freunden geschenkt. So zum Beispiel das weiße Ikea Regal und auch meinen neuen coolen weißen Stuhl (der leider auf den Bildern noch nicht drauf ist). Eine Freundin meinte kürzlich, ich könne damit mehr anfangen als sie. Kann ich!

H&M Home mag ich auch gerne, die Basics sind von Ikea. Sonst kaufe ich immer wieder neue oder gebrauchte Artikel auf Ebay. Meinen Tisch habe ich zum Beispiel dort gekauft. Es war nicht ganz einfach, einen schönen Tisch in der passenden Größe zu finden – die meisten sind zu groß für meine Wohnung. Ich habe den Tisch dann bei Berliner_Mobel entdeckt, da kann man sich preiswert einen Tisch in beliebiger Größe und mit dem gewünschten Holz anfertigen lassen. Bilderrahmen kaufe ich gerne bei Paperchase.

F L U R – Bunte Farben und verrückte Details machen so richtig Stimmung!

Was bedeutet für dich, nach Hause zu kommen?

Nachdem ich beruflich viel mit Menschen zu tun habe, freue ich mich immer, in mein eigenes kleines Reich nach Hause zu kommen. Ich kann mich dort wohl fühlen und es mir mit Kerzen usw. gemütlich machen. Ich mag es auch, wenn die Wohnung besonders gut duftet. Witzigerweise benutze ich Bodyspray anstatt Raumspray (gibt es z.B. ganz günstig bei H&M) – das riecht weniger nach Putzmittel. 😉

Hast du einen DIY-Tipp für uns?

Nur einen? Ich habe eine ganze Menge – ich bin gerne kreativ!
Damit Bücher im Regal nicht so bunt und unruhig aussehen, kann man sie mit farblich zur Einrichtung passendem Geschenkpapier einbinden. Schöne Flaschen (besonders Whisky-, Gin- oder Weinflaschen) sind super als Blumenvasen oder als Kerzenständer – einfach die Kerzen unten mit einem Messer etwas schmaler schneiden, dann passen sie genau.

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Ich dekoriere generell gerne mit „Findlingen“, seien es nun Flaschen, Boxen, Dosen, etc. Kleine Orangina-Flaschen sehen zum Beispiel super aus mit Gänseblümchen. Auch Konservenbüchsen wirken hochwertig, wenn man dekorative Etiketten drauf klebt. Man kann sie vorher beispielsweise noch in Kupfer ansprühen. Ich verwende auch alte Schuhkartons und alle möglichen Verpackungen wie Geschenkkartons und Handyboxen – entweder sie sind schon weiß, oder ich beklebe sie einfach mit passendem Papier.

DVDs bewahre ich in Folienhüllen auf, das spart Platz – die großen Hartplastikhüllen habe ich entsorgt. Nur die Hülle der britischen Serie Fawlty Towers sah aus wie ein Bilderrahmen – also habe ich vorne ein Foto drauf geklebt, und sie an die Wand gehängt. Meine Fotos bearbeite ich häufig mit iPiccy. Das ist ein Online Foto-Editor, den man sich nicht runterladen muss und der ganz einfach funktioniert. Meine langweiligen weißen Ikea-Plastik-Schuhregale habe ich einfach mit bunten Stickern beklebt. Insgesamt liebe ich Dinge mit schönen Sprüchen, wie zum Beispiel Buttons und Postkarten. Buttons befestige ich einfach mit Hilfe von Magneten auf metallenen Untergründen. Die Kalender von Visual Statements finde ich auch richtig toll. Sie eignen sich auch dafür, um einzelne Sprüche an die Wand zu hängen. Neulich habe ich ein einfaches Holzstück mit einem Spruch drauf geschenkt bekommen. Das könnte man aber auch gut selbermachen: Erst mit Acrylfarbe bemalen, und dann mit wasserfestem Stift beschriften.

Vielen lieben Dank dir für die tollen Ideen! Keep on dancing!


Hier nochmal die Links:

Retro-Magnete als Polaroids: cheerz
Mini-Retro-Musikanlage: Marshall Kilburn
Tische zum selbst zusammenstellen bei Ebay: Berliner_Mobel
Bilderrahmen und Bürobedarf im britischen Stil: Paperchase
Fotos online bearbeiten: iPiccy
Sprüche-Karten, -Kalender, usw.: Visual Statements

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