Moderner Flur mit Einbauschränken aus Holz, Sitznische und Pflanzen

Kleinen Flur einrichten: So wird aus deinem Eingangsbereich ein echtes Highlight

Der Flur ist der erste Raum, den du siehst, wenn du nach Hause kommst, und der letzte, bevor du wieder hinausgehst. Doch er ist weit mehr als nur ein Durchgang: In den meisten Wohnungen bildet er das verbindende Herzstück zwischen allen Zimmern. Vom Schlafzimmer zum Bad, vom Wohnzimmer zur Küche: Fast jeder Weg führt durch ihn hindurch. Und doch ist er oft schmal, verwinkelt und dunkel. In diesem Artikel habe ich mir Gedanken gemacht, wie du deinen kleinen Flur einrichten kannst, so dass er zu einem einladenden Ort wird, der Struktur, Stil und Atmosphäre vereint.

Schmaler Flur in Beige mit Wandregalen und Blick auf den Essbereich
(Bild von Alex Tyson auf Unsplash)

1. Verstehen, was dein Flur braucht

Bevor du zu planen beginnst, lohnt sich ein ehrlicher Blick: Wie lebst du? Was landet täglich im Flur: Jacken, Schuhe, Taschen, Post, Schlüssel? In kleinen Wohnungen ist jeder Quadratmeter wertvoll, daher gilt: Alles, was gebraucht wird, muss seinen Platz finden. Alles Andere sollte wenn möglich auf das Wesentliche reduziert werden.

Wer weiß, was wirklich gebraucht wird, schafft Platz für Ruhe. Ein kleiner Flur funktioniert nur dann, wenn jedes Element bewusst gewählt ist: Raumaufteilung, Möbel, Licht, Farbe, Material.

Heller Flur mit weißer Stauraumbank, weißem Sideboard, Holzdetails und großem Spiegel
Flur in warmen Erdtönen mit rundem Spiegel, schwarzer Kommode und Pflanzen

2. Stauraum mit System: Funktional und schön

Stauraum ist das große Thema, wenn du deinen kleinen Flur einrichten willst. Doch statt ihn mit Möbeln zu überfrachten, wähle wenige, dafür durchdachte Stücke.

Flache Schuhschränke mit Kippfächern verschwinden fast an der Wand und schaffen Ordnung ohne wuchtig zu wirken. Garderobenpaneele mit offenen Haken und Ablageflächen lassen den Raum atmen, während Sitzbänke mit Stauraum gleich mehrere Aufgaben übernehmen: Schuhe verstauen, hinsetzen, wirken lassen.


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Auch die Höhe zählt: Einbauschränke oder Regale bis zur Decke nutzen ungenutzten Raum und lassen sich mit geschlossenen Boxen beruhigen. Je klarer die Linien, desto ruhiger wirkt der Raum.

Kleiner Flur in Altrosa mit rosafarbener Tür, goldbraunem Vorhang und Körben auf einem Wandregal über der Tür
(Bild von Lisa Anna auf Unsplash)
Minimalistischer Eingangsbereich mit weißem Schrank und grünem Pouf

3. Multifunktional denken: Möbel mit Mehrwert

Wenn die Grundstruktur steht, darf der Flur mehr sein als bloßer Stauraum – er kann flexibel mitdenken. Multifunktionale Möbel sind die heimlichen Raumwunder, weil sie Funktion und Stil vereinen.

Eine Sitzbank mit integriertem Fach ersetzt gleich zwei Möbelstücke: Sie bietet Platz zum Verstauen und wird zugleich zur kleinen Ruhezone zwischen Kommen und Gehen. Eine Garderobe mit Spiegel spart Wandfläche, ein Wandklapptisch kann als kurzfristige Ablage dienen. Ist der Raum zu klein für eine Sitzbank, dann kann auch ein Wandklappstuhl montiert werden, der nur bei Bedarf ausgeklappt wird.


Hier ein Wandklappstuhl für ganz kleine Flure, sowie unterschiedliche Optionen für Garderoben mit integriertem Spiegel (Werbung – Bei Klick auf das jeweilige Bild gelangst du zu Amazon*):


Besonders charmant sind Möbel, die sich zurücknehmen oder anpassen können: Klappbare Wandhaken, verschiebbare Paneele oder modulare Regale, die du je nach Saison umgestaltest. Auch ein schmaler Wandspiegel mit Ablage kann mehr leisten, als man ihm ansieht – praktisch im Alltag und gleichzeitig ein dekoratives Statement.

Multifunktionalität bedeutet hier nicht, Kompromisse zu machen, sondern mehr Nutzen mit weniger Möbeln zu erreichen.

Freundlicher Eingangsbereich mit offener Garderobe, Sitzbank, großem Spiegel, und Teppich im Boho-Stil

4. Farbgestaltung: Bühne oder Ruhepol

Farben prägen die Stimmung eines Raums wie kaum etwas anderes. Gerade im Flur, wo sie den ersten Eindruck bestimmen. Und auch wenn helle Nuancen optisch weiten, darf ein kleiner Flur durchaus Charakter zeigen. Entscheidend ist, welche Atmosphäre du schaffen willst.

Helle, zarte Töne wie Offwhite, Sand, Nebelgrau oder ein feines Rosé lassen den Raum größer, luftiger und ruhiger wirken. Sie reflektieren Licht, schaffen Weite und passen wunderbar zu minimalistischen Einrichtungen oder Wohnungen, die ohnehin wenig Tageslicht bekommen.

Schmaler weißer Flur mit Naturteppich und Hakenleiste – skandinavisch inspirierte Einrichtung mit ruhiger Atmosphäre.
Helle Nische neben dem Flurschank mit kleinem Schreibtisch, grünem Samtstuhl und minimalistischer Dekoration
(Bild von Lotus Design N Print auf Unsplash)
Heller Eingangsbereich in warmen Beigetönen mit Sideboard, Pflanze und Blick in den Essbereich

Pastellfarben wie Rosa oder Hellblau lassen den Raum frisch und lebendig wirken.

Hellblauer Flur mit Bilderwand und grüner Pflanze
Schmaler Flur in Rosa mit weißen Türen, Kunst an der Wand und Pflanzen

Dunkle, satte Farben dagegen setzen ein Statement. Tiefes Petrol, Bordeauxrot oder Nachtblau verleihen kleinen Fluren Tiefe und Geborgenheit. In Kombination mit Messing, Holz oder Samt entsteht ein fast szenischer Look: Elegant, selbstbewusst, urban. Der Raum wirkt dadurch kompakter, aber auch spannungsvoller.

Kleiner Eingangsbereich mit gelb geblümter Tapete, Holzbank und Körben
Dunkler Flur mit schwarzer Tür, offenem Regalsystem und Spiegel
Dunkelblauer Flur mit Holzleisten, moderner Garderobe und Pop-Art-Bildern

Bitte beachte dabei: Dunkle Farben wirken in einem fensterlosen Raum noch dunkler. Teste also die Farbwirkung unbedingt vorher mit Hilfe von Farbkarten und kleinen Testflächen an der Wand. Und wähle tendenziell einen Farbton heller als du bei Tageslicht denken würdest.

Auch Tapeten können eine Rolle spielen: Florale oder grafische Muster bringen Bewegung ins Spiel und erzählen Geschichten. In schmalen Fluren wirken sie besonders harmonisch, wenn sie durch ruhige Möbel und dezente Accessoires ausbalanciert werden.

Stilvoller kleiner Flur mit gold-schwarzer Tapete, runder Spiegel und Sitzbank aus Holz
Langer Flur mit floraler Tapete, Spiegel und schmaler Konsole

Wenn du unsicher bist, wähle eine Farbzonierung: Etwa eine farbige Nische oder einen markanten Akzent hinter der Garderobe. So entsteht Tiefe, ohne dass der Raum erdrückt wirkt.

Am Ende gilt: Der Flur darf deine Persönlichkeit widerspiegeln. Ob hell und klar oder dunkel und dramatisch: Wichtig ist, dass du dich beim Eintreten sofort zu Hause fühlst.


5. Spiegel im Flur: Licht, Weite und Stil

Ein Spiegel gehört in jeden Flur. Nicht nur, um vor dem Hinausgehen kurz das Outfit zu checken, sondern auch, weil er Licht und Weite bringt. In kleinen Wohnungen kann er wahre Wunder wirken: Richtig platziert reflektiert er Helligkeit, öffnet den Raum und lässt selbst schmale Eingangsbereiche großzügiger erscheinen.

Bei der Wahl des Modells entscheidet der Stil. Runde Spiegel wirken weich und modern, schmale, vertikale Formen strecken den Raum, und große Standspiegel setzen ein Statement, ohne zu dominant zu sein. Besonders praktisch sind Varianten mit integrierter Ablage oder Hakenleiste: Schön und funktional zugleich.

Warmer Flur mit altrosa Wänden, runden Spiegeln und schmaler Konsole
Moderner kleiner Flur mit hellblauen Wänden, großem Kunstwerk, weißer Tür und Spiegelschrank

Auch der Rahmen prägt den Charakter: Messing bringt Wärme, Schwarzstahl wirkt urban, Holz sorgt für Natürlichkeit. Und wer Lust auf etwas Besonderes hat, wählt einen organisch geformten oder leicht getönten Spiegel als Blickfang.


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6. Licht: Der Schlüssel zur Atmosphäre

Kleine Flure kämpfen oft mit mangelndem Tageslicht. Umso wichtiger ist ein Lichtkonzept, das den Raum freundlich und lebendig macht.

Eine zentrale Deckenleuchte sorgt für Grundhelligkeit, während Wandleuchten oder indirekte LED-Bänder Akzente setzen. Warmweißes Licht schmeichelt Wandfarben und lässt den Flur wohnlich wirken.

Ein feines Detail: Eine Lichtleiste unter der Garderobe oder ein sanft beleuchteter Spiegel verwandeln selbst den kleinsten Eingangsbereich in eine kleine Bühne: Nicht grell, sondern sanft und einladend.

Kleiner Flur mit integrierter Bank, offenen Regalen und stimmungsvoller Beleuchtung
Moderner Eingangsbereich mit Einbauschrank, Sitznische aus Holz und sanfter Beleuchtung
(Bild von Bilal Mansuri auf Unsplash)

7. Ordnung, die bleibt

Ordnung im Flur ist keine Frage von Disziplin, sondern von Struktur. Plane feste Plätze: für Schlüssel, Schuhe, Jacken und Kleinkram.

Wandhaken auf mehreren Ebenen bieten flexible Aufhängemöglichkeiten für Jacken und Taschen. Körbe aus Seegras oder Filz halten Mützen und Schals zusammen und bringen zugleich Textur in den Raum.


Ein paar ästhetische Optionen für Hakenleisten (Werbung – Bei Klick auf das jeweilige Bild gelangst du zu Amazon*):


Praktisches Beispiel: Ein Freund von mir hatte immer das Bedürfnis, beim Heimkommen alles aus den Hosentaschen zu räumen: Schlüssel, Münzen, sonstige Metallteile, Packung Taschentücher, Kopfhörer, etc. Also habe ich ihm ein kleines Körbchen hingestellt. Darin konnte er seine Alltagskleinigkeiten stapeln, und sie beim Rausgehen wieder zurück in seine Hosentaschen verstauen. Unordnung elegant gelöst.

Weißer Flur mit buntem Wandposter und schlichter niedrig montierter Garderobe mit Kinderjacken. Aufbewahrungssysten für Kleinteile an der Wand

8. Materialien mit Charakter

Gerade auf engem Raum machen Materialien den Unterschied zwischen funktional und einladend.

Helles Eichenholz oder Esche bringt Wärme, während Metallakzente – zum Beispiel in Schwarz, Messing oder gebürstetem Stahl – einen modernen, urbanen Kontrast setzen.

Glasflächen oder glänzende Lackfronten reflektieren Licht und schaffen Weite. Ein Teppichläufer aus Naturfasern sorgt für Behaglichkeit und schont gleichzeitig den Boden.

Tipp: Wiederkehrende Materialien aus angrenzenden Räumen – etwa Holzarten oder Farbtöne – schaffen optische Ruhe und ein harmonisches Gesamtbild.

Kleiner Flur mit Holzpaneel-Wand, Sitzbank mit Körben und Hakenleiste
Moderner Flur mit Einbauschränken aus Holz, Sitznische und Pflanzen

9. Deko im kleinen Flur: Schönheit durch Funktion

In kleinen Fluren sollte Dekoration kein zusätzliches Element sein, sondern ganz selbstverständlich aus der Einrichtung heraus entstehen. Jeder Gegenstand erfüllt hier eine Aufgabe, und wird genau deshalb zum gestalterischen Bestandteil des Raums.

Ein Schuhschrank in der Wandfarbe kann fast unsichtbar werden und so optische Ruhe schaffen, während eine Hakenleiste aus Holz oder Metall gezielt als Blickfang funktioniert. Auch ein Spiegel mit markantem Rahmen oder ein besonderes Leuchtobjekt kann genug Ausdruck haben, um den Raum zu prägen, ohne dass du noch etwas „oben drauf“ setzen musst.

Erst wenn die Grundgestaltung stimmig ist und etwas Luft bleibt, dürfen die Akzente hinzukommen: Vielleicht ein Kunstprint, eine besondere Vase oder ein feiner Duftdiffuser. Doch selbst dann gilt: Weniger ist mehr. Im besten Fall wirkt alles, was im Flur steht, wie selbstverständlich: Funktional, harmonisch und mit einem Hauch Stilbewusstsein.

Minimalistischer Eingangsbereich mit weißem Schrank und grünem Pouf
Schmaler Flur mit Holzschuhschrank und orangefarbenem Läufer – skandinavischer Stil mit rustikalem Charme.

10. So wirkt der Flur größer, als er ist

Und zu guter letzt noch ein paar gestalterische Kniffen, mit denen du deinen kleinen Flur visuell strecken kannst:

  • Spiegel einsetzen: Sie reflektieren Licht und öffnen den Raum.
  • Einheitlicher Bodenbelag: Wenn Flur und Wohnbereich denselben Belag haben, entsteht fließende Weite.
  • Möbel mit Beinen: Freiraum unter Sitzbank oder Konsole lässt den Raum leichter wirken.
  • Längs verlegte Dielen oder Teppiche: lenken den Blick und schaffen Tiefe.
  • Weniger, aber größere Stücke: Ein großer Spiegel oder ein markantes Möbel wirkt ruhiger und großzügiger als viele kleine Elemente.

Moderner kleiner Flur mit dunkler Wandfarbe, Holzdetails und heller Tür – inspirierendes Beispiel für Flurgestaltung mit Kontrast.

Fazit: Ein kleiner Flur kann Großes leisten

Ein kleiner Flur muss kein Problemraum sein. Wenn du deinen kleinen Flur einrichtest, denk an Funktion und Gefühl zugleich. Schmale Möbel, gute Beleuchtung und ausgewählte Materialien verwandeln ihn in einen Raum, in dem du dich gerne aufhältst. Er ist nicht nur Durchgangszone, sondern ein Ort, der dich willkommen heißt. Und zeigt, wie durchdachtes Wohnen auf wenig Raum funktioniert.

Wenn du Lust auf mehr Ideen hast, schau dir unbedingt meine weiteren Beiträge an. Zum Beispiel Stauraum schaffen ohne neue Möbel.


Disclaimer: Mehrere Bilder in diesem Artikel wurden mit Hilfe von Grafikprogrammen wie Midjourney und Photoshop erstellt. Es handelt sich um Designkonzepte, was bedeutet, dass es die abgebildeten Produkte so nicht 1:1 zu kaufen gibt. Lass dich gerne zu einem DIY-Projekt inspirieren, indem du ein existierendes Produkt kaufst und es selbst anpasst und ergänzt. Alternativ kann dir auch ein Schreiner auf Basis eines der Fotos ein solches Produkt konzipieren und bauen.